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Fajana & Co - Geschichte


ja, meine kleine  ...
ich dacht mir ich schreibs mal nieder, so langsam komme besser klar das sie nicht mehr da ist.

Fajana, diese beklopte Stute, die, als ich sie 1997 bekam noch super springen konnte *ggg* ganz ok in der bahn lief und nicht wußte das man im gelände auch jagtgalopp gehen kann ...
dieses süße nie verschmuste und immer sehr selbstständige tier hatte es mir sofort angetan. an dem abend an dem ich sie das erstemal sah malte ich ein bild von einem unendlich freien Pferd was gerade über den zaun springt der vesucht sie zu halten.

aber ich war 15, und jeder veruchte mir alles zu sagen, jeder wusste alles über mein pferd, und nach ein paar reitbeteidigungen die fleißig halfen sie zu verreiten (ein paar haben es auch sehr gut gemacht ) waren wir irgendwann soweit das ich sie nicht mehr springen wollte (im jagtgalopp über die sprünge ohne die chance einer kontrolle ist nicht so toll ...) und ich sie in der halle sauer geritten hatte (wie gesagt nicht ohne "sachkundige" hilfe) bin ich jahrelang nur ins gelände gegangen.

nachdem mein pferd sowieso den stempel "durchgänger" und „unreitbar“ aufgedrückt bekommen hatte brauchte ich mich endlich nicht mehr darum zu scheren was die anderen sagten und konnte endlich auf meinen bauch hören. und mein bauch wollte mehr, völliges verständnis statt schläge, endlich im einklang mit fajana und der natur wollte ich sein.

und so lernte ich langsam auf mein pferd zu hören. das ich ihr die zügel ruhig lang lassen konnte und sie sich selbst den weg suchen konnte, so trittsicher wie sie war.
das sie das Gebiss scheiße fand und lieber ohne geritten werden wollte.
das durchgehen von ihr hörte mit der gesisslosen zäumung (sidepull und später baby-hackamore) sofort auf. madame konnte sich nicht mehr festbeißen, und fing an mir zu vertrauen. aus einem kopflosen durchgehen vor jeder kuh wurden mit der zeit nur noch 3 dann 2 und dann nur noch ein galoppsprung.
immer mehr lernte ich zu sehen was sie sieht, und konnte ihr schon vorher mitteilen das es ihr nichts tut. ich bin so oft nach der schule mit ihr im stock-dunklem ausgeritten. sie hat immer ihren weg gefunden, teilweise konnte ich die hand vor augen nicht sehen. aber ich hab ihr vertraut.
ich bin oft hunderte meter mit geschlossenen augen geritten, damit ich lernte wann sie welchen fuß wann wohin setzt, ich spürte am langen zügel mit geschlossenen augen wenn fußgänger kamen, sie schaute dann angestrengter geradeaus, und ich wußte das es zeit war die augen zu öffnen.


wenn ich mit meinen eltern gestritten hatte holte ich sie aus dem stall und galoppierte davon (das ging bei uns) *ggg* dramatische teenager ...

oder einmal hab ich sie um 0 uhr bei vollmond geritten, einfach unvergesslich, ich fühlte mich immer so sicher auf ihr, sie war so aufmerksam. ein tolles pferd!

und nach fast 6 jahren toller zeit fingen so langsam die probleme an, sie nahm auf einmal so stark ab und ich wusste nicht mehr ein noch aus, ich hatte sie umgestellt nach schwerte, und dachte es läg daran, wurmkuren und großes blutbild brachten keine ergebnisse, bis mir jemand aus dem agrar-forum das brett vorm kopf entfernt hatte, und mir sagte ich sollte mal nach den zähnen schauen lassen ...

nachdem ihre haken entfernt waren wurde es aber nicht besser. und nach mehreren untersuchungen und röntgenbildern stand fest das sich ein zahn entzündet hatte, leider war nur der ganze oberkiefer so voller either (einschließlich nasen-nebenhöhlen und stirnhöhlen) das mein TA (Tierarzt) nicht feststellen konnte welcher zahn jetzt der übeltäter war. Da ich ihn damals noch nicht lange hatte hab ich mir gedacht (ja,ja, der *****) und bin nach Telgte in die klinik gefahren, mit dem tollen ergebnis: sie sagten genau das gleiche! „Nee, frau schröder, da kann man nur entzündungshemmer geben und abwarten, wir können ihnen ja noch nicht mal sagen welche SEITE die schlimmere ist! Welchen TA hatten sie denn da? Ach DEN! Ja, mit dem hab ich schon oft zahn-OPs gemacht, der ist super!“ - na toll, den Weg und das geld hätte ich mir sparen können :-(

 

wenigstens sind wir um die OP herrum gekommen, denn nach gefühlten 10 tonnen Equipalazone nahm sie endlich! Wieder zu! :-) zurückgeblieben hatte sie allerdings von dem spaß das JEDER infekt sofort auf die nasennebenhöhlen ging. Auf der linken seite war der zugang zu den stirnhölen duch vermehrtes wachsum der schleimhäute zugewuchert, so das die belüftung nicht mehr so toll war, was leicht zu überlastunden und allergie-anfälligkeit führte (vor allem im sommer hatte sie ständig nasenbluten ... )

 

nun gut, da der alte sattel nicht mehr passte musste dieser aufgepolstert werden, also im stall gefragt welcher sattler kommt, denselbigen bestellt, und mir von dem (******!!!!!!) einen neuen sattel andrehen lassen, den ich über ein jahr mit sau-teurem zubehör (moosgummischabraken von grandeur UND lammfellpad von Christ) versucht habe. Mit dem ergebnis: verspanntes pferd, immer theater, trotz ständigem sogenanntem „anpassen“ des sattels wurde es nicht besser!

 

Fajana bekam einen senkrücken und total eingedrückte muskulatur, und nach einem jahr hatte ich endgültig die faxen dicke, und bestellte 2 andere sattler die mir beide sagten das DER sattel zu DIESEM pferd total ungeeignet wäre, ich müsste mir einen neuen kaufen! Dieser Stümper von „sattler“ hatte mir totalen murks angdreht! Da ich aber alles geld in den sattel und co gesteckt hatte bettelte ich meine eltern an (die mir den sattel vor einem jahr schon mitfinanziert hatten) und total entgeistert waren das der gaul schon wieder einen sattel braucht, wo er doch gerade erst einen neuen hatte! Naja, ich stieg um auf den Barefoot Cheyenne, der nach wie vor der beste, bequemste sattel zum lümmeln ist den man sich denken kann!

 

Nach langer zeit konnte ich endlich wieder auftrainieren, und meine stallkollegin und ich planten die ersten wanderritte. Nach ca. einem jahr war der 2-tagesritt super, aber der 5-tagesritt bis zu meinen eltern war so viel anstrengender als wir gedacht hatten! (ich muß undbedingt noch einen wanderrittführer-kurs belegen!) trotz meiner relativ-guten karten-kenntnisse haben wir uns gnadenlos verritten, und die pferde überlastet (und sie waren super träiniert) UND ich hatte nur 12 KM luftlinie geplant. Aber in den DEM gelände sind aus 12 KM leicht 25 geworden und dann so steil rauf und runter ...! hammer!

 

Ich weiß nicht ob es eine nachwirkung von dem ritt war, ich hab fajana danach 3 wochen nur ganz wenig bewegt, und sie auf der wiese entspannen lassen. Als ich sie nach 3 wochen LANGSAM einen hügel hoch galoppieren lassen wollte, schoss meine mitreiterin mit ihrem damals noch jungem pferd an mir vorbei, und ich ließ fajana hinterherrennen, ich dachte wenn sie wollte, sie war immer so trittsicher bis dahin. Sie kam lahm oben an.

 

Fesselträgerschaden am linken vorderbein, ihre flachen hufe und die langen fesseln taten mit dem hügel zusammen wohl ihr übriges. also hieß es stehen. 3 monate NUR box, danach 2 monate jeden tag schritt auf hartem boden, und dan ganz langsam wieder anträinieren. In der zeit hab ich klickertraining mit ihr gemacht. Vor allem waren ruhige übungen wichtig, wie stehen, schritt seitwärts (nur wenig) schritte rückwärts, kopf runter (anti-schreck-haltung) und „ja“ und „nein“ sagen, beherrschte sie im handumdrehen. Sie konnte sogar ein hütchen apportieren! :-)

so hatte ich ein hervorragend erzogenes pferd was mir nach der steh-zeit NICHT an der hand rumsprang. (sehr zur verwundereung der beratungsresestenten miteinstaller)

 

ich wechselte wegen schlimmer huffäule (matratzenhaltung) den stall, und stellte fest das zwar ihr linker (fesselträger)-fuß besser wurde, aber der rechte fuß (ohne röntgen meinte der TA das das wohl die hufrolle wäre) immer mal wieder probleme machte. Naja, muschelextrakt der grünlippigen...muschel ingwer (den sie sowieso schon länger bekam)teufelskralle und die guten Back on Tack-Stallgamschen taten gute dienste, und so wurde es immer besser. Im winter holte sie sich natürlich den neuesten hustenerreger der dort rumging ... und zu weihnachten 07 hat sie sich auf der gefrohrenen wiese wohl auf die klappe gelegt, denn von da an lahmte sie leicht hinten von der hüfte oder dem kreutzdambeingelenk. TA konnte ohne röntgen nicht viel tun (haha, ohne hängerführerschein(den ich dann machte) und ohne hänger und auto was ziehen kann schwierig) also osteopatin her. Die half uns auch soweit das sie zwar noch kürzer trat aber nicht mehr lahmte.

 

Als der TA sich das ansah meinte er das sie auch noch was im rücken hätte, ich sollte viel über stangen longieren (na super für die hufrolle) und vorwärts/abwärts-reiten. -gesagt getan, auch wenn sie mir leid tat, ich wollte ja schließlich das es ihr bald wieder gut ging! Ein paar wochen ging es ihr dann nochmal ganz gut, und meine freundin und ich sind spontan die paar meter nach garenfeld und am nächsten tag zurück geritten. Das war so schön! Ich hatte endlich wieder hoffnung das es besser werden würde ... Wegen der hüfte war die osteopatin noch 2x da. Doch ein paar wochen später war sie vorne deutlich lahm auf dem rechten fuß. Der TA der vorher im monats-ryhtmus gekommen war war dann im 2 wochen tackt da, gab mir equipalazone und ihr einige spritzen (auch noch ein langzeitkortison gegen allergie im frühjahr) erst verdacht auf hufgeschwür oder huflederhautentzünding, aber als es nach 3 wochen nicht besser wurde sagte er mir das es bei ihrer krankengeschichte wohl wenig sinn machte sie noch weiter leben zu lassen, so wie er das sehen würde währe das was schlimmes (und er hatte ja immer recht mit seinen vermutungen(fast schon unheimlich)), ich sollte mich damit befassen sie einzuschläfern (natürlich vorher gerne nochmal röntgen kommen) denn ich würde mich damit nur belasten. (die kuh-TA, die sind wenigstens noch ehrlich )

 

ich wollte das gar nicht hören und hab mir gesagt solange sie nur mit leichtem lahmen auf der wiese steht ist das ok. (was der TA auch absegnete)

ich fuhr dann mit ihr (mittlerweile mit hänger-führerschein) in die klinik, und ließ sie röntgen. Nur die hufrollen und den rücken, was auch völlig reichte. Die diagnose war niederschmetternd: hufrolle rechts „jenseits von gut und böse“ und kissing-spines und entzündung der ganzen WS in der sattellage (die hüfte hab ich gar nicht mehr röntgen lassen) ich bin also völlig fertig nach hause gefahren. Und habe sie wieder auf die wiese gestellt. Der TA meinte wenn ich sie nicht einschläfern wollte sollte ich sie vielleicht mal einfach eine zeit in ruhe lassen, und ein paar wochen nicht hinfahren. (sie war super versorgt dort) ich schaffte es 2 tage nicht da zu sein. Ich habe sie stundenlang auf der wiese beobachtet und sie „gefragt“ was das beste ist. Aber bekam keine antwort. Einen tag wollte ich sie gehen lassen den nächsten tag auf keinen fall. Ich nahm mir vor das sie beim nächsten athroseschub eingeschläfert werden sollte, und informierte mich über die tötungs-methoden. Ich fragte meine freundinnen die mit mir auf der wiese saßen um rat, und keiner konnte mir helfen.

 

Bis die pferde wegen starkem regen rein kamen. An dem freitag wo sie reinkamen hatte ich keine zeit, aber hatte abends noch das dringende bedürfnis UNBEDINGT zu ihr zu müssen. Sie stand in ihrer traumhaften box und schaute mich mit ihren großen braunen augen so süß an, jedes mal wenn ich sie sah dachte ich was ich für ein glück ich habe so eine hüpsche stute als MEIN PFERD bezeichnen zu dürfen. Und ich fuhr so glücklich wieder fort. Am nächsten tag wollte ich mich mit einer freundin am stall treffen und sie so richtig pflegen, und meine freundin um rat fragen. Gesagt getan, fröhlich tranken wir nach kurzem in-der-box-hallo-sagen ein mix-bier zusammen, bis die stallbesitzerin kam und mir sagte das Fajana heute ganz schlecht zum padock gegangen wäre.

 

Mit zitternen händen holte ich mein pferd auß der box, und sie wollte kaum auftreten mit dem rechten fuß. Sie lahmte so schlimm das ich mir vorkam als ob wir zum schaffott gingen. Ich rief sofort den TA an (dessen kollegin leider dienst hatte) und saß bis dahin heulend in der box. Ich brachte ihr hafer und äpfel und möhren, ich konnte einfach nicht glauben das es das gewesen sein soll. Ich wollte doch so gerne die 11 jahre mit ihr voll machen, soviel was wir nicht getan hatten, so jung wie sie noch war. (17) meine freundin war ganz tapfer und hat mich getröstet. Danke dafür!!! ich fragte die TA was für ein mittel sie spritzen würde, und sie erklärte mir das T61 bei ihnen nicht verwendet würde, das neue mittel würde innerhalb von sekunden zum hirntot führen, sie wäre im fallen schon tot. Und so war es auch. Sie hat sich noch kurz erschrocken weil ihr die hinterbeine wegknickten (das ging so schnell!) ging leicht vorne hoch, und viel hinten rüber. Den aufprall hat sie nicht mehr gespürt. Als ich neben ihrem kopf gekniet und geheult habe hat sie noch einen reflex-athemzug getan und einmal geblinzelt. Und da merkte man schon das es nur noch die nerven waren. Ich hab noch lange bei ihr gesessen und ihr gesagt wie sehr ich sie liebe. Bis ich sie irgendwann mit der plane zugedeckt habe, die sie für immer von mir entfernt hat.

 

Fast 11 jahre hat sie mich begleitet, alles was ich über pferde weiß weiß ich von ihr oder wegen ihr. Kein pferd wird je diese lücke füllen, aber jetzt, 3 monate später wird es langsam besser, und ich bin so langsam wieder breit für ein neues pferd. Das ist so seltsam, einserseits vermisse ich sie so sehr, andererseits bin ich schon gespannt was der nächste wirbelwind mir für ein pferd bringen wird. Ich denke ich kann einem anderen Tier ein schönes zuhause geben, denn Fajana hat mir beigbracht zuzuhören.

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Pferde fliegen ohne Flügel und Siegen ohne Schwert

'Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden,
aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht, weil sie den Himmel eher verdienen als wir.'
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